Bürgermeister Rolf Beuting (ÖDP) ordnete am Rathaus Trauerflor an. Er sprach den Angehörigen sein Beileid und tiefstes Mitgefühl aus. «In dieser ohnehin für sie schweren Zeit haben sie geliebte Familienmitglieder verloren.» Es gebe Hinweise darauf, dass Alkohol im Spiel war. «Alkohol erhöht leider immer das Risiko von Straf- oder Gewalttaten deutlich. Und dies vollkommen unabhängig von der Nationalität der Konsumenten», sagte Beuting. «Wir haben es hier mit einer sehr schlimmen Einzeltat zu tun, die nicht für irgendwelche anderen Zwecke instrumentalisiert werden darf. Dies sind wir den Opfern und deren Familien schuldig.»
Am Tatort hat sich mittlerweile eine Art Pilgerstätte entwickelt. Viele Menschen legten dort Blumen nieder, verharrten im stillen Gebet. Neben Blumen und Kerzen waren am Montag Bilder der beiden Getöteten und die ukrainische Flagge zu sehen.
Die beiden Ukrainer im Alter von 23 und 36 Jahren waren am Samstagabend auf dem Gelände eines Einkaufszentrums erstochen worden. Die Soldaten waren zur medizinischen Behandlung und Rehabilitation in der Region. Die Polizei nahm kurz darauf einen Mann unter dringendem Tatverdacht fest. Es handelt sich dabei um einen 57 Jahre alten Russen. Er wohne bereits seit Anfang der 1990er-Jahre in Deutschland. Die Generalstaatsanwaltschaft hat die Ermittlungen übernommen, da ein politischer Hintergrund nicht vollständig ausgeschlossen werden konnte.